Wisst ihr das es in Deutschland, ganz besonders in den USA und in der ganzen Welt für ungefähr alles einen Tag gibt? ‚Tag der gesunden Ernährung‘, ‚Räum deinen Schreibtisch auf Tag‘, der ist übrigens direkt Morgen, oder ‚Tag des Kuschelns‘. Aber auch für Foodies gibt es praktisch jeden Tag etwas zu feiern. 🙂
So war zum Beispiel am Freitag gerade der ‚Tag des deutschen Apfels‘. Und da Äpfel einfach super, saftig, lecker und noch dazu sehr gesund sind, finde ich es nur richtig, dass der Apfel seinen eigenen Tag hat 🙂 Und passend zum Tag des deutschen Apfels gibt es hier bei mir dann heute auch ein Apfel-Rezept: eine saftige Apfelwähe.
Wenn ihr jetzt denkt „Wäre?“ „Apfelwähe?“ dann kläre ich euch kurz auf. Die Wähe kommt eher aus dem badischen oder hessischen und ist auch in Österreich und der Schweiz sehr beliebt. Es ist im Grunde der bekannten Tarte recht ähnlich. Ein flacher Form- oder Blechkuchen, meist und so auch bei mir, aus knusprigem Mürbeteig, mit viel Frucht und übergossen mit einer Eier- oder Puddingmasse. In meinem Fall habe ich mich entschieden einen knusprigen Mürbeteig zu machen, diesen randhoch mit süßen, saftigen Äpfeln zu füllen und anschließend, mit einem cremigen, selbstgekochten Vanille-Pudding zu übergießen. Ein Traum sag ich euch. Probiert es einfach aus.
Zunächst solltet ihr den Teig für den Boden der Tarte herstellen.
Was ihr dazu braucht:
- 250 g Weizenmehl
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 100 g kalte Butter
- 2 Eier
Und so gehts:
Gebt das Mehl, den Zucker und das Salz zusammen mit der kalten Butter (in Stückchen) in eine Rührschüssel und vermengt alles mit der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer (Knethaken) zu einer krümeligen Masse. Fügt dann die Eier nacheinander hinzu und verknetet alles zu einem schönen glatten Teig. Manchmal hilft es hier die Hände zu Hilfe zu nehmen. Den glatten Teig formt ihr anschließend zu einer Kugel, wickelt ihn in Frischhaltefolie und legt die Teig-Kugel für ca. 1 Stunde zum kühlen in den Kühlschrank.
Während der Teig im Kühlschrank ruht, könnt ihr den Vanillepudding und die Äpfel für die Apfelwähe vorbereiten. Ich hab diesen mit etwas frisch geriebener Tonka-Bohne verfeinert. Der Pudding geht natürlich auch ohne, aber ich kann euch diese kleine harte Bohne echt ans Herz legen. Ein toller, feiner vanilliger Geschmack.
Was ihr dazu braucht:
- 250ml Milch
- 250ml Sahne + 100ml Sahne
- 4 Eigelb
- 5 Päckchen Vanillin-Zucker
- 100g Zucker
- 40g feine Speisestärke
- 20g Mehl
- Abrieb der Tonkabohne
- 3 große saftige, eher süße Äpfel (Ich hab die Sorte „Gala“ benutzt)
- Zimt
- 100g gemahlene Mandeln
- c. 3 EL Aprikosenkonfitüre zum Glasieren der Tarte
Und so gehts:
Als erstes solltet ihr 50ml Milch, zusammen mit dem Zucker, dem Vanillin-Zucker und den Eigelben mit der Hand gründlich verquirlen. Gebt dann vorsichtig die Speisestärke und das Mehl hinzu und verrührt alles so lange und so gründlich, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind und ihr eine glatte Masse habt. Gebt dann noch den Tonkabohnen-Abrieb hinzu und rührt auch diesen unter.
Nun erhitzt ihr auf dem Ofen in einem Topf die restlichen 200ml Milch zusammen mit der Sahne. Lasst die Flüssigkeit unter ständigem Rühren kurz aufkochen und nehmt den Topf dann kurz vom Herd. Nun gebt ihr die vorbereitete Zucker-Ei-Milchmasse unter Rühren hinzu und stellt den Topf zurück auf den heißen Ofen. Lasst die Masse unter Rühren kurz erneut aufkochen. Ihr merkt dann schon, dass die Masse schnell eindickt und dann darf sie auch direkt wieder vom Herd.
Stellt den Pudding kurz zur Seite. Deckt ihn dabei am besten direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie ab, damit sich keine Haut bildet.
Wascht dann die Äpfel, schält sie, entkernt und viertelt sie. Die Viertel selber schneidet ihr dann in dünner Scheiben, indem ihr jedes Viertel nochmal in 4-5 Scheiben unterteilt.
Wenn ihr alle Vorbereitungen abgeschlossen habt und die Kühlzeit des Tarte-Teiges um ist, könnt ihr den Backofen auf 200 Grad (Ober-/ Unterhitze) vorheizen und eine Tarteform mit Hebeboden (Ø26cm) gründlich einfetten. (habt ihr keine Tarte-Form zur Hand, dann nehmt einfach eine runde Springform. Wichtig ist nur, dass ihr den Teig am Rand hochzieht, so dass der Kuchen einen knusprigen Teigrand hat)
Holt nun den vorbereiteten Teig aus dem Kühlschrank und rollt ihn in passender Größe rund zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie aus. Die obere Lage der Frischhaltefolie könnt ihr dann abziehen und den Teig vorsichtig mit Hilfe der zweiten Lage Frischhaltefolie in die Form legen. Drückt den Teig gleichmäßig in die Form und am Rand hoch und schneidet den überschüssigen Teig mit einem scharfen Messer ab. Den Boden der Tarte stecht ihr nun noch mehrmals mit einer Gabel ein.
Verteilt anschließend die gemahlenen Mandeln gleichmäßig auf den Boden der Tarte und legt dann eine erste Schicht Äpfel (ca. 1 1/2 Äpfel) kreisförmig und leicht überlappend auf die Mandeln in die Form, so dass die Form fächerartig einmal komplett bedeckt ist und streut die Äpfel mit etwas Zimt ein.
Nun nehmt ihr den vorbereiteten Vanillepudding und rührt in diesen, mit Hilfe eines Schneebesens, die restlichen 100ml Sahne unter, so dass der Pudding eine etwas dünnere Konsistenz erhält. Diesen Pudding gießt ihr dann über die erste Schicht Äpfel und legt anschließend die zweite Schicht Äpfel, ebenfalls fächerartig im Kreis auf den Pudding.
Die Tarte backt so nun im vorgeheizten Ofen für ca. 40-45 Minuten. Der Kuchen ist gut, sobald der Pudding und der Rand der Tarte goldig und leicht gebräunt ist. Holt die Tarte dann aus dem Ofen und lasst sie auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen. Zum Schluss erhitzt ihr die Aprikosenkonfitüre und glasiert damit die Tarte-Oberfläche (Pudding und/oder Äpfel). Lasst den Guss anschließend abkühlen und fest werden. fertig.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachbacken !!!
P.S. Wenn ihr gerne mehr über Foodie-Feiertage wissen möchtet, dann schaut doch mal bei der lieben Nina von Törtchen-made-in-Berlin vorbei. Die hat einen Foodie-Kalender für 2019 zusammengestellt. Absolut klasse 🙂